Traumfänger, entstanden bei Vollmond in der Nacht von 10. auf 11. April 2017
Vollmond war dann um 08:09 Uhr am 11.04.2017
Dieser Traumfänger besteht aus einem Reifen von einer geschälten Weide, der im Oktober 2016 in Iffeldorf in Oberbayern geerntet und über den Winter hinter dem Holzofen getrocknet wurde. Aus einer Bastschnur ist ein Netz eingeflochten. Die Netzform soll nach indianischer Sitte an ein Spinnennetz erinnern, in dem die Spinne ihre Beute, in diesem Fall die schlechten Träume, fängt. Die Schnur ist an 8 Punkten mit dem Reif verbunden; die Spinne hat 8 Beine. Dieses Netz ist mit verschiedenen Gegenständen verziert, die eine heilige oder eine persönliche Bedeutung besitzen können; Du wirst es spüren. Der Traumfänger wird im freien Raum über dem Bett aufgehängt, um die schlechten Träume einzufangen und dem darunter Schlafenden einen guten Schlaf zu bescheren. Darüber hinaus hat der Traumfänger auch die Bedeutung einer nächtlichen Schutzfunktion.
Folgende Federn sind verbaut:
Im Inneren: Fasan, Erpel, Bussard, Waldschnäpfe, Elster
Unten: Bussard, Perlhuhn, Feder aus Portugal (unbekannt), aufgehängt an Leder vom indischen Büffel (dunkel) und Hirschleder
Aufgehängt wird der Traumfänger mit einem Leder aus einer Hirschhaut geschnitten.
Zur Bedeutung der Traumfänger sagt der Stamm der Lakota-Indianer, dass die guten Träume darin eingefangen und die schlechten durch das Loch in der Mitte entweichen können. Der im Netz eingefangene gute Traum wird als positive Energie angesehen und über die Federn zu der darunter schlafenden Person geleitet. Dabei hat die runde Form der Traumfänger die symbolische Bedeutung des ewigen Kreislaufs des Lebens. ABER: Er kann Dich auch NUR beruhigen.
Doch welche Bedeutung haben die im Traumfänger eingeflochtenen Objekte? Besonders auffällig sind die Perlen, die in diesem Traumfänger auftauchen. Mit ihrer Attraktivität sollen die Perlen die schlechten Träume dazu verleiten, mit ihnen zu spielen. Dabei sollen sie Zeit und Raum vergessen und so abgelenkt sein, dass sie die unter dem Traumfänger schlafende Person nicht mit einem Alptraum belästigen können. Im frühen Morgenlicht verschwinden die schlechten Träume und lösen sich auf. Auch die am unteren Rand befindliche Muschel aus dem indischen Ozean soll dazu dienen.
Das am oberen Rand befindliche weisse Schaffell symbolisiert komfortable Behaglichkeit und die Holzperlen strahlen Ruhe, Verwurzelung und Wärme aus.
Das eingeflochtene Haar vom Pferdeschweif gilt als guter Begleiter auf allen Traumreisen. Das Pferdehaar symbolisiert Kraft und Ausdauer.
Das Besondere an diesem Traumfänger ist das Kopfskelett des Fischreihers, der in Niederbayern bei Eggenfelden lebte und an einem Silk quasi frei schwebend eingebunden ist.
Generell gelten alle Tierbestandteile im Traumfänger als sogenannte Totems und verkörpern die Bedeutung der spirituellen Verbindung zu alten Seelen der Tierwelt.
Traumfänger stammen ursprünglich aus der Ojibwe-Kultur der in Kanada lebenden Chippewa-Indianer. Die bei diesem Stamm bis heute verwendeten Traumfänger werden in der Stammessprache „Bawaajige nagwaagan“ genannt, was in der übersetzten Bedeutung für „Traumfalle“ steht. Besonders interessant ist, dass die Kultur und das Wissen um die Bedeutung der Traumfänger, ganz im Gegensatz zur allgemeinen Annahme, erst während der 1960er und 1970er Jahre nach Nordamerika gelangten. Dort wurden die Traumfänger von anderen indianischen Völkern in die Pan-Indianer-Bewegung integriert.
Übrigens sollten Traumfänger gelegentlich gereinigt werden. Besonders gut eignen sich wilder Salbei oder speziell dafür geeignetes Räucherwerk, wie beispielsweise Drachenblut.